Bio-Landwirtschaft

Gut Vorder Bollhagen liegt landschaftlich reizvoll direkt an der mecklenburgischen Ostseeküste im Trinkwasserschutzgebiet der höchsten Kategorie. Einerseits gedeihen hier auf großen arrondierten Ländereien Getreide und Speisekartoffeln. „Der Fokus auf unseren Äckern liegt aber ebenso auf dem Marktfruchtanbau mit Saatgutvermehrung, Konsumgetreide und Pflanzkartoffeln“, merkt Hofleiter Johannes Lampen an. Die zweite Säule bildet die Direktvermarktung qualitativ hochwertiger Bio-Produkte, die sowohl über den eigenen Hofladen als auch über die gehobene Gastronomie in der Region an die Endkundinnen und -kunden gelangen. 

 
 
 
GVB_Luft_Web.jpg
 
GVB_Web_Ernte.jpg

Ackerwirtschaft

Das Gut Vorder Bollhagen verfügt über eine landwirtschaftlich genutzte Fläche von insgesamt 770 Hektar, die von neun Mitarbeitern bewirtschaftet wird. 500 Hektar dienen als Ackerfläche, 270 Hektar als Dauergrünland für die Viehzucht und zur Bodenerholung. Im Ökolandbau wird jeder Hektar Nutzfläche benötigt, da er einen bestimmten Zweck innerhalb der Produktionskette erfüllt. Damit die Böden nicht überbeansprucht und immer wieder auf natürlichem Wege mit Nährstoffen angereichert werden, ist die Einhaltung von bestimmten Fruchtfolgen erforderlich.

Ziel ist dabei immer, dass der Betrieb autark ist: Er sollte so produzieren, dass das Tierfutter gänzlich aus der Eigenproduktion stammt, die ökologische Bilanz des Bodens ohne Zugabe künstlicher Mittel im Gleichgewicht bleibt und ausreichend Tiere und Produkte für den Verkauf zur Verfügung stehen, so dass der Betrieb wirtschaftlich arbeiten kann.

Die im Gut Vorder Bollhagen produzierten Getreide (Weizen, Gerste, Dinkel) und Kartoffeln gehen in die Vermarktung, andere angebaute Pflanzen sind als Tierfutter (etwa Kleegras, Erbsen, Hafer) gedacht. Die weiteren Pflanzen (Lupinen, Erbsen) dienen der Bodenbereicherung. “Bei den Kartoffeln haben wir das Sortiment des vergangenen Jahres beibehalten und wieder die Sorten Salome, Karlena und Ballerina angebaut”, erklärt Hofleiter Johannes Lampen.

 
 
GVB_Web_Gaense.jpg

Artgerechte Tierhaltung

Das Gut Vorder Bollhagen verfügt auch über eine umfangreiche Tierhaltung zur Fleischproduktion. Neben 140 Mutterkühen, 90 Mutterschafen und 35 Mutterziegen leben auf dem Gut auch 800 Legehennen, 180 Gänse, 200 Enten und 800 Masthühner. Im Sommer sind die Rinder alle auf dem Dauergrünland, wo sie ihren Beitrag zur Bodenanreicherung auf natürlichem Wege leisten. Der in den Wintermonaten im Stall produzierte Dung kommt in der Anbauzeit auf den Ackerböden zum Einsatz.

Mit den Eiern, Fleisch- und Wurstprodukten beliefert der Ökobauernhof verschiedene gastronomische Betriebe der Region, ein Verkauf an Privathaushalte erfolgt über den Hofladen. Die Nachfrage ist enorm. „Seit wir 2009 den Hofladen auf dem Gutsgelände eröffnet haben, wird der Zuspruch und die Kundschaft immer größer”, meint Hofleiter Johannes Lampen. „Vor allem Fleisch- und Wurstwaren aus eigener Produktion sind sehr gefragt. Saisonale Aspekte spielen hier natürlich eine bedeutende Rolle: Im Sommer gehen vor allem Grillwürstchen und -fleisch über den Verkaufstresen. Die Gänse und Enten sind üblicherweise eher im November und Dezember gefragt.” Über neue Würzmischungen – etwa bei den Hamburgern oder der Salami – versucht das Gut Vorder Bollhagen, Kunden noch mehr Abwechslung zu bieten.